Goldene Brandschutzehrenzeichen für 40 Jahre Dienst in der Feuerwehr sowie eine Sonderstufe für 50 Jahre durfte Landrat Winfried Becker jüngst verleihen.
Beides sind Besonderheiten, so der Landrat, zum einen, weil vor 40 Jahren Feuerwehr noch überwiegend eine Männerdomäne war und zum anderen, weil 50 Jahre im Dienst der Allgemeinheit auch etwas Besonderes sind und dies in seiner Amtszeit als Landrat noch nicht oft vorkam. „Wir brauchen jede Frau und jeden Mann im Feuerwehrdienst“, betonte der Landrat. Umso erfreulicher sei es, dass unter den fast 5.000 aktiven Feuerwehrangehörigen der Anteil der Frauen bei 15 % liege und stetig steige, zumal an der Spitze der Feuerwehren im Schwalm-Eder-Kreis mit Tanja Dittmar als Kreisbrandinspektorin ebenfalls eine Frau steht. „Das ist ein gutes Signal, aber es ist auch noch ausbaufähig“, meint Becker.
Landrat Winfried Becker dankte den Anwesenden für die geleistete Dienstzeit zum Wohle der Allgemeinheit. 40 bzw. 50 Jahre Dienst im Ehrenamt seien nicht mehr selbstverständlich in der heutigen Zeit. Viele Menschen wollten sich nicht mehr langfristig in Aufgaben und vor allem in Verantwortung binden, sondern seien eher bereit, projektbezogen mitzuarbeiten. „Das geht allerdings bei der Feuerwehr nicht“, sagt der Landrat.
Die Entwicklung, die die Geehrten in ihrer Dienstzeit erlebt hätten, mache es erforderlich, ständig am Puls der Zeit zu bleiben. Dies bedeute für die Feuerwehrangehörigen, sich stetig fortzubilden. „Die Technik hat sich in den letzten Jahrzehnten rasant entwickelt und der Hilfesuchende erwartet, dass ihm professionell und schnell geholfen wird. Dass die Hilfe von Ehrenamtlichen kommt, wissen die wenigsten. Und doch kommt sie von dem Ehrenamtlichen, der grade noch an der Arbeit oder bei seiner Familie war und der zu jeder Tages- und Nachtzeit bereit ist, in den Einsatz zu gehen“, führt Becker weiter aus.
Den Dankesworten des Landrates schloss sich Willingshausens Bürgermeister Heinrich Vesper an. Er sprach als Vertreter der Städte- und Gemeinden an die Geehrten: „Feuerwehr funktioniert nur, weil sich viele Menschen ehrenamtlich engagieren. Wir als Kommunen können nur eines tun, nämlich die Feuerwehren zusammen mit dem Kreis gut ausstatten, damit sie ihre Arbeit leisten können.“
Respektvollen Dank sprach Kreisbrandinspektorin Tanja Dittmar den Geehrten aus. Sie dankte vor allem den Angehörigen und Familien für das Verständnis, weil das die Personen seien, die zurückstecken müssten, wenn Feuerwehrleute zum Einsatz oder zum Übungsdienst gehen.
Gerhard Nagel, Borken-Kleinenglis
Foto: Landrat Winfried Becker im Kreise der Geehrten mit den jeweiligen Bürgermeistern bzw. Stadträten sowie den Gemeinde- und Stadtbrandinspektoren. Foto: Christian Rinnert