Stadtwerke

Gewässerschutz beginnt im Haushalt

Das Klärwerk der Stadt Melsungen liegt am nordöstlichen Rand der Ortslage Melsungen im Industriegebiet Schwarzenberger Weg. Zum Einzugsgebiet gehören neben der Kernstadt auch sechs umliegende Stadtteile von Melsungen.

Das Klärwerk befindet sich im Bereich der Fulda-Aue auf einem flachen Gelände in einer Höhe von etwa 165 m NN, also in einem der niedrigsten Bereiche von Melsungen. Deshalb können die
Abwässer von Kehrenbach, Kirchhof, Adelshausen und der größte Teil von Obermelsungen im freien Gefälle dem Klärwerk zugeführt werden. Zusätzlich gibt es in Obermelsungen, Röhrenfurth und Schwarzenberg Pumpwerke, die die tiefer liegend anfallenden Abwässer zur Kläranlage pumpen.

Im Nordwesten des Klärwerks fließt in einem Abstand von rund 200 m die Fulda, die als Vorfluter für die Kläranlage genutzt wird.

Der Stadtteil Günsterode ist auf Grund der großen Entfernung nicht an das Klärwerk von Melsungen angeschlossen und besitzt aus wirtschaftlichen Gründen ein eigenes vollbiologisches Klärwerk mit 500 Einwohnerwerten (EW).

Das Stadtgebiet von Melsungen wird überwiegend durch eine Mischkanalisation entwässert. Dabei wird das häusliche und gewerbliche Schmutzwasser zusammen mit dem Niederschlagswasser in einem Kanal abgeführt. Das Kanalnetz ist mit Regenentlastungsbauwerken versehen; sie begrenzen bei starken Regenfällen den Klärwerkszufluss auf die Menge, die vom Klärwerk aufgenommen und gereinigt werden kann. In den Regenbecken (RB) wird bei Beginn eines Regens das stark verschmutzte Abwasser aus der Mischkanalisation aufgefangen, sodass nur stark verdünntes Mischwasser dem jeweiligen Vorfluter zugeführt wird. Der Beckeninhalt wird nach Regenende zum Klärwerk abgeleitet und dort biologisch gereinigt. Im gesamten Einzugsgebiet befinden sich zur Zeit 16 Regenbecken und 6 Regenüberläufe.

Im Hochwasserbereich der Fulda wird durch Trennkanalisation verhindert, dass bei Hochwasser Fuldawasser über Regenentlastungsanlagen bzw. Straßeneinläufe in den Zulauf des Klärwerks gelangen kann. Das anfallende Niederschlagswasser wird hier in separaten Regenwasserkanälen direkt in die Fulda eingeleitet.

 

Die Abwasserbeseitigung – Pflichtaufgabe der Stadt

1980 wurde für das Stadtgebiet von Melsungen, in Abstimmung mit dem damaligen Wasserwirtschaftsamt, ein Generalentwässerungsplan aufgestellt. Diese Planung ist seither konsequent umgesetzt worden. Zum heutigen Zeitpunkt werden alle anfallenden Abwässer im Einzugsgebiet der Klärwerke Melsungen und Günsterode gereinigt. Die zukünftigen Aufgaben liegen in der Instandhaltung, Sanierung und Erneuerung des bestehenden Kanalnetzes. Weiterhin ist eine ständige Optimierung der bestehenden Anlagenteile notwendig, um den hohen Anforderungen einer sicheren und umweltverträglichen Ableitung und Reinigung der Abwässer gerecht zu werden.

Seit 2013 wird im Klärwerk auch das Abwasser der Gemeinde Körle mitbehandelt. Das Klärwerk der Gemeinde Körle, 1968 gebaut, war sanierungsbedürftig, weshalb eine neue Lösung her musste. Eine Sanierung oder auch ein Neubau wurden als zu kostenintensiv eingeschätzt. So entstand eine enge Kooperation mit der Stadt Melsungen. Ein neu errichtetes Pumpwerk leitet seitdem das anfallende Abwasser in das Klärwerk Melsungen ab.