Melsungen – die Bartenwetzerstadt

Die Stadt Melsungen ist geprägt durch ein einzigartiges Flair romantischer Wälder, stolze Fachwerkbauten und ihre Nähe zur Fulda, die sich durch die Kleinstadt schlängelt. Die historische Altstadt, die sich direkt an der Fulda befindet, hat über die Jahrhunderte hinweg ihr einheitliches Fachwerkensemble erhalten. Urgemütliche Plätze, Restaurants, Gaststätten und Cafés laden zum Genuss nordhessischer Spezialitäten ein. Rund 25 km südlich von Kassel ist Melsungen über die Autobahn A7, über drei Bundesstraßen oder mit dem Zug bequem zu erreichen. Heute leben in Melsungen und seinen Stadtteilen rund 14.000 Menschen.

Der Bartenwetzer

Bartenwetzer
Eine Stadtführung mit einem echten Bartenwetzer - immer wieder ein Erlebnis!

Bis heute steht Melsungen unter dem Zeichen des Bartenwetzers. An vielen Orten taucht die Figur auf: bei Stadtführungen, auf der Bartzenwetzerbrücke oder hoch oben im Turm des Rathauses. Doch was hat es damit auf sich?

Den Lebensunterhalt verdienten sich in der Vergangenheit viele Melsunger als Waldarbeiter. Bevor sie zum Holzschlagen in den Stadtwald zogen, trafen sie sich jeden Morgen auf der alten Steinbrücke und wetzten (schärften) im Sandstein der später so genannten Bartenwetzer-Brücke ihre Barten (Äxte). Die dadurch entstandenen Schleifmulden sind noch heute deutlich zu erkennen. Die Geschichte des Bartenwetzes ist bis heute Teil des Melsungers Erbes.

Noch mehr können Sie über Kleinstadt an der Fulda erfahren, wenn Sie sich bei Ihrer Entdeckungstour von erfahrenen Gästeführerinnen und Gästeführern leiten und begleiten lassen. Sie erzählen Geschichte, kennen Anekdoten und können Ihnen Tipps geben, die Sie in keinem Reiseführer finden. Und Sie können das, wozu auch der beste aktuelle Guide nicht in der Lage ist: Ihre Fragen beantworten!

Geschichte der Stadt Melsungen

Melsungen wurde erstmals 802 n. Chr. urkundlich erwähnt, Nachforschungen haben allerdings ergeben, dass wahrscheinlich schon lange davor, in der sogenannten Hallstädter Zeit (9. bis 4. Jahrhundert v. Chr.), eine Besiedelung vorhanden gewesen ist.

Bereits Ende des 12. Jahrhunderts hatte sich Melsungen zu einer kleinen Stadt entwickelt. Aus dieser Zeit stammt auch das alte Siegel und das heutige Wappen der Stadt: ein Tor der Stadtmauer mit einem Turm. Die Stadt war oft Schauplatz kriegerischer Handlungen und Zankapfel der Fürsten weltlicher und kirchlicher Herkunft.

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Karl der Große soll während seines Sachsenfeldzugs bei Melsungen eine Brücke über die Fulda geschlagen haben. Im Dreißigjährigen und Siebenjährigen Krieg war die Stadt oft Plünderungen durchziehender Truppen ausgesetzt. Im Laufe seiner Entwicklung wechselte Melsungen mehrfach seinen Besitzer. Wohl am heftigsten wurde die Auseinandersetzung zwischen hessischen Landgrafen und dem Mainzer Erzbischof geführt.

Im Jahr 1427 kam es gar zu einer Entscheidungsschlacht, bei welcher der hessische Landgraf Ludwig I. die Oberhand behielt.  Die historische Bedeutung der Stadt kommt nicht von ungefähr. Melsungen lag an der Kreuzung dreier mittelalterlicher Handelsrouten: dem Sälzerweg (West-Ost),auf dem die Karren mit Salz, dem wichtigsten Handelsgut des Mittelalters,aus den osthessischen und Thüringer Salzbergwerken Richtung Westen kamen, der Nürnberger Landstraße (Nord-Süd), die noch bis in unser Jahrhundert hinein als Heer- und Handelsstraße diente und der Straße "Durch die langen Hessen", die südlich von Melsungen, bei der Domäne Fahre die Fulda überquerte und von Homberg kommend Richtung Spangenberg weiterführte (alle drei Straßennamen sind noch heute in der Stadt zu finden).

Über diese Routen wurden nicht nur Handelswaren durch Melsungen transportiert, die Stadt war auch Umschlagplatz für solche Waren. So wurden regelmäßige Wochen- und Jahrmärkte abgehalten; zahlreiche Gewerbe ließen sich nieder. Zu erwähnen sind hier vor allem die Wollen- und Leinenweber, Schneider und Metzger. Besonders das Textilgewerbe hat eine lange Tradition und blieb bis ins 20 Jahrhundert hinein ein bedeutender Wirtschaftsfaktor der Stadt.

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